Betreutes Wohnen PLUSWohnen
Im Betreuten Wohnen PLUS der KJF Soziale Angebote Allgäu wohnst du so selbstständig wie möglich und erhältst so viel Unterstützung wie nötig.
Auf einen BlickKurzinfos
Plätze | 3 Plätze in verschiedenen Häusern (Einzelapartments oder WG) |
Alter | ab 16 Jahren |
Standort | Memmingen |
Räumlichkeiten | Einzelapartments mit kleiner Küchenzeile und Badezimmer; Wohngemeinschaften mit Einzelzimmer, Ess-Wohnbereich und Badezimmer |
Dauer | individuelle Vereinbarung im Hilfeplangespräch |
Finanzierung | Jugendamt |
Zugangsvoraussetzung | siehe Fachinformationen |
Deinen eigenen Weg finden Das Konzept
Im Betreuten Wohnen PLUS lebst du allein in einer Einzelwohnung oder gemeinsam mit anderen in einer Wohngemeinschaft in Memmingen. Du planst deinen Alltag weitgehend selbst und übernimmst Verantwortung für dich selbst.
Du hast viele Freiheiten und kannst eigenständig Entscheidungen treffen. Gleichzeitig sind Betreuer*innen an deiner Seite und begleiten dich. Bei Fragen und Problemen sind sie mehrere Stunden am Tag direkt vor Ort für dich da oder telefonisch erreichbar.
Du kannst im Betreuten Wohnen PLUS leben, wenn du
- mindestens 16 Jahre alt bist
- du auf dem Weg in deine eigene Wohnung noch eine intensivere Betreuung im Alltag benötigst
- oder du auf Dauer Unterstützung im Alltag brauchst und wir mit dir herausfinden wollen, wie viel Hilfe du benötigst
Das Betreute Wohnen PLUS unterscheidet sich von dem Betreuten Wohnen durch eine intensivere Betreuung.
Im Betreuten Wohnen PLUS lernst du:
- tägliche Aufgaben im Haushalt zu erledigen
- Verantwortung für dich zu übernehmen
- eigenständig Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen umzugehen
- deine Finanzen zu regeln
- Streit und Probleme zu lösen
- deine Angelegenheiten mit Behörden zu regeln
- was du schon gut selbständig kannst und wo du Hilfe brauchst
Über Freiheit und Sicherheit zur SelbstständigkeitZiele
In den Einzelwohnungen und Wohngemeinschaften des Betreuten Wohnen PLUS lernst du mit pädagogischer Begleitung deinen Alltag selbstständig zu bewältigen und Verantwortung für dich und dein Leben zu übernehmen.
Ziel ist es, deinen Alltag möglichst selbstständig zu leben.
Ob du dann schon bald in eine eigene Wohnung ziehen kannst und welche Hilfe du wie lange noch benötigst, finden wir gemeinsam mit dir im Betreuten Wohnen PLUS heraus.
Begleitung in ein selbstbestimmtes LebenUnterstützung für dich
Im Betreuten Wohnen PLUS erhältst du Hilfe und Unterstützung von pädagogischen Fachkräften. Diese Unterstützung reicht zum Beispiel von der Reflexion des eigenen (Konflikt-)Verhaltens bis hin zur Beratung bei finanziellen Angelegenheiten und der Begleitung bei Behördengängen. Und wenn es so weit ist, helfen sie dir auch bei deiner Wohnungssuche.
Deine Betreuer*innen stehen dir bei allen Themen zur Seite. Zusätzlich beraten dich bei Bedarf die Erziehungsleitung und der psychologische Fachdienst.
Wenn du zusätzlich Hilfe benötigst, findest du über Kooperationen der KJF Soziale Angebote insbesondere in folgenden Einrichtungen Hilfe:
- niedergelassene Kinder- und Hausärzte
- eine Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Sozialpsychiatrievereinbarung
- Praxen für Erwachsenenpsychiater*innen und -therapeuten
Unterstützung für deinen BerufswegGut zu wissen
Das Betreute Wohnen PLUS unterstützt dich dabei, deinen Schulabschluss zu erreichen und eine Ausbildung zu beginnen, durchzuhalten und abzuschließen.
Folgende Schulen kannst du vom Betreuten Wohnen PLUS in Memmingen und Kempten aus besuchen:
- Mittelschulen in Memmingen und Kempten
- Sonderpädagogische Förderzentren in Memmingen und Kempten
- Realschulen in Memmingen und Kempten
- Gymnasien in Memmingen und Kempten
- Wirtschaftsschulen in Memmingen und Kempten
- Fachoberschulen / Berufsoberschulen Memmingen und Kempten
- Förderberufsschule Kempten (nach individueller Prüfung der Transportmöglichkeiten)
- Unsere Philipp-Neri-Schule in Kempten (Förderschule mit dem Schwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung)
Verschiedene Maßnahmen zur Berufsvorbereitung und -ausbildung der Agentur für Arbeit findest du bei der KJF Soziale Angeboten Allgäu unter Ausbildung und Beruf.
Hilfeart und RechtsgrundlagenFachinformation
- Betreutes Wohnen an mehreren Standorten in Wohnungen der KJF Soziale Angebote Allgäu
- Hilfe zur Erziehung nach §§ 27, 34, 35a, 41 SGB VIII
Zielgruppen
Die Hilfeform Betreutes Wohnen PLUS zielt vor allem auf Jugendliche und junge Erwachsene ab, bei denen noch nicht klar ist, welcher Grad der Verselbständigung erreicht werden kann. Dies können sein:
- Jugendliche, mit denen es noch wenig Vorerfahrungen gibt, weil sie zuvor noch nicht in einer Wohngruppe gewohnt haben
- junge Erwachsene mit psychischer Erkrankung oder anderen Einschränkungen, bei denen nicht klar ist, welcher Grad an Selbständigkeit dauerhaft erreicht werden kann – hier dient das Betreute Wohnen Plus zur Praxiserprobung und Kompetenzentwicklung
Besondere Stärken der Einrichtung
- ausdifferenziertes Wohnangebot, das eine schrittweise Verselbständigung möglich macht: von der Wohngruppe über das Betreute Wohnen bis hin zur ambulanten Betreuung über Fachleitungsstunden
- passende Angebote für unterschiedliche Bedarfe: zusammen wohnen in einer der Wohngemeinschaften oder Einzelapartments
- erfahrene und innovative Teams mit Bezugsbetreuersystem – mit dem guten Blick für die Bedarfe des einzelnen Jugendlichen
- eine gute Ausgewogenheit im Einfordern von Selbständigkeit und unterstützender Begleitung
- einen psychologischen Fachdienst, der die Verselbstständigung bei Bedarf unterstützt und in Krisensituationen weiterhelfen kann
- gute Vernetzung in den allgemeinen Wohnungsmarkt
- durch städtisches Umfeld in Memmingen oder Kempten eine Vielzahl von gut erreichbaren Bildungs- und Freizeitmöglichkeiten und ärztlicher Versorgung
- starkes Portfolio an ergänzenden beruflichen, berufsvorbereitenden oder tagesstrukturierenden Maßnahmen der Jugendhilfe und der Agentur für Arbeit
- enge Vernetzung mit ambulanten oder stationären Hilfen der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Aufnahmerelevante Problemlagen
- Jugendliche und junge Erwachsene, die im Sinne des § 27 SGB VIII Hilfe zur Erziehung bedürfen – mit dem Schwerpunkt der Hilfe und Unterstützung bei der Verselbstständigung
- Jugendliche und junge Erwachsene, deren Erziehung oder Entwicklung auch mit stützenden und ergänzenden Hilfen im Herkunftsmilieu nicht sichergestellt ist
- reaktive Störungen aufgrund familiärer Belastungssituationen, die eine zeitweise Trennung des Jugendlichen oder jungen Erwachsenen notwendig machen
Eine Aufnahme ins Betreute Wohnen ist nicht möglich bei
- einer geistigen Behinderung, die bereits vor der Aufnahme bekannt ist und zur Überforderung der*des Betroffenen oder der Gruppe führt
- akuter Suchterkrankung
- erheblicher Fremd- und Eigengefährdung
- hoher Gewaltbereitschaft
- keiner prinzipiellen Bereitschaft des*der Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zur Mitarbeit